Neue Reihe für alte Musik Freitag, 27. Juni 2025, 19:30 Uhr Gemeindezentrum Palmaille
Der bedeutende englische Musikgelehrte Charles Burney unternahm 1770 und 1772 zwei Reisen durch Europa, um Material für ein Musikgeschichtswerk zu sammeln. Dabei entstand ein außerordentlich aufschlussreiches Reisetagebuch über die Musikverhältnisse in den verschiedensten europäischen Städten im 18. Jahrhundert. Burney beschreibt die Aufführungspraxis in Kirchen und Opernhäusern. Sein Blick gilt den Musikschulen, der Qualität wie dem sozialen Status der Musiker, aber auch dem der fahrenden Musikanten und der Gassen und Militärmusiker. Lebendig und unterhaltsam sind die Portäts vieler Musiker der damaligen Zeit wie die von Händel, Scarlatti , C.Ph. und J.S. Bach und vieler anderer mehr. Das Tagebuch ist eine spannend geschriebene, nicht enden wollende kulturhistorische Fundgrube nicht nur für Musikliebhaber. Zwischen den einzelnen von dem Schauspieler Maximilian von Mühlen gelesenen Abschnitten aus Charles Burneys Tagebuch erklingen Werke der porträtierten Komponisten.
Vom 29. Mai – 1. Juni 2025 lädt die Evangelisch-reformierten Landeskirche wieder zu einer musikalischen Familiensingfreizeit im Kloster Frenswegen unter der Leitung von Dagmar Lübking, Hamburg, ein. Das musikalische Programm ist offen für Eltern und Kinder, Großeltern und Enkelkinder, aber auch Einzelpersonen. Wir werden mit den Kindern und den Erwachsenen ein abwechslungsreiches Programm aus Kanons, Quodlibets, Abendliedern, mehr aus Günther Kretzschmars beliebtem „Chorliederlichem“ und Rhythmuslieder singen und spielen. Der Höhepunkt wird nun tatsächlich in diesem Jahr eine kleine Orgel, ein „Organetto“, sein, das wir selbst zusammenbauen werden!
Wenn Musik die Leiter zum Himmel ist, dann ist die Kirchenmusik der Aufzug. Hermann Lahm (*1948)
Unsere Kirchenmusikerin Dagmar Lübking studierte zunächst Altphilologie und Musikwissenschaft, bevor sie 1982 ihr Kirchenmusikstudium in Frankfurt am Main begann. Nach dem A-Examen setzte sie ihr Orgelstudium in Basel und Wien zwei Jahre lang fort. An der Alten Nikolaikirche in Frankfurt am Main wurde sie 1987 Organistin und hatte an der dortigen Musikhochschule eine Dozentur für Orgel. 1995 errang sie beim Internationalen Orgelwettbewerb in Pasian di Prato den dritten Preis.
Dagmar Lübking
Seit 1998 ist sie Kirchenmusikerin unserer Gemeinde. Im selben Jahr noch legte sie den Grundstein für die Capella reformata, unseren Kirchenchor, und rief die „Neue Reihe für Alte Musik“ ins Leben, in deren Rahmen sie Konzertean der Ahrend-Orgel gibt und Kammermusikabende bei uns veranstaltet. Von ihr ist die Ahrend-Orgel auf CD mit Werken des norddeutschen Stylus fantasticus zu hören. Alle ein bis zwei Jahre veranstaltet Dagmar Lübking eine Orgelreisen, auf der die Teilnehmer interessante Orgeln sehen und hören können.
Darüberhinaus konzertiert sie europaweit als Organistin und Cembalistin an bedeutenden Orgeln. Weiterhin ist sie eine gefragte Continuospielerin auf ihrer Truhenorgel.
Auf YouTube kann man sie bei einem Konzert in Amsterdam zusammen mit Matteo Imbruno hören.